Aufstellung mit Menschen als Stellvertreter (Hellinger) —> kritisch zu bewerten
Familienbrett mit symbolischen Stellvertretern (für Familientherapie genutzt)
Skulpturarbeit
Systembrett ähnlich wie Familienbrett, für Nutzung in nicht-therapeutischen Kontexten
nach König: Herkunft der Brettarbeit
Die Grundlagen der Brettarbeit gehen auf Kurt Ludewig und Ulrike Wilken (1978) zurück, die damals im Rahmen ihrer wissenschaftlichen Tätigkeit an der Universität Hamburg mit einem Brett im familientherapeutischen Kontext experimentierten. Dabei handelt es sich um ein 50 x 50 cm gro- ßes Holzbrett, auf dem ringsum von 5 cm Abstand von der Kante ein Rand gezeichnet ist, mit einem Satz von Figuren und Klötzen unter- schiedlichster Größen und Farben, das dazu dient die Mitglieder eines Systems aufzustellen. Das Familienbrett soll den Therapeuten die Mög- lichkeit eröffnen, komplexe familiäre Prozesse auf eine leicht mitteilbare Beschreibungsform sinnvoll zu reduzieren. Dabei ist den Begründern der Methode wichtig, dass es ähnlich wie ein Brettspiel handhabbar ist. Das Brettspiel ähnelt einer symbolisierten Version einer Familienskulptur. Der maßgebliche Unterschied besteht darin, dass die Skulpturarbeit mit Per- sonen geschieht und auf dem Brett symbolisierte Figuren aufgestellt werden – eine Miniaturarbeit.
Die Überlegungen zu dieser Entwicklung der Familienbrett-Methode ex- portierten Ludewig und Wilken aus den USA. Inspiriert wurden sie durch die in den 1950er Jahren entstandene Familienskulpturarbeit von Virginia Satir an erster Stelle, Peggy Papp, Fred und Bunny Duhl mit der sie eine ausdrucksstarke Methode entwickelten, Familiensysteme greifbarer zu gestalten.
Einen bedeutenden Einfluss auf die Brettarbeit nimmt der durch Staabs 1939 entwickelte Scenotest, ein projektives Testverfahren, das ebenfalls mit Figuren auf einem Brett arbeitet. Der Einfluss dieser Arbeit manifes- tiert sich in der Anwendung der Figuren auf einem Brett an sich, weniger durch die theoretische Ausrichtung.
Die kreativen Arbeiten von Jakob Levy Moreno, das Psychodrama, das er in den 1930ern entwickelte, und das Jeux Dramatique von Léon Chan- cerel fließen als kreative Pionierarbeiten in die Brettphilosophie mit ein. Später, in den 1960ern, nimmt der Radikale Konstruktivismus, vertreten durch Ernst von Glaserfeld, Heinz von Förster, Humberto Maturana und Francesco Varela sowie Paul Watzlawick einen wesentlichen Einfluss auf die theoretische Basis der Brettarbeit. Überwog bis zu dem Zeitpunkt mehr die Idee des therapeutischen Begreifbar-Machens im systemischen Kontext, in Form von mit-teilbaren Beschreibungsformen therapeutischer Prozesse, wird durch die Epistemologie des radikalen Konstruktivismus deutlicher, dass auf Basis individueller Konstruktionen eine Wirklichkeit geschaffen wird, die als individuelle Handlungsgrundlage dient.
Matthias Varga von Kibed und Insa Sparrer nehmen in den 1980ern in- soweit durch die von ihnen entwickelte Systemische Strukturaufstellung Einfluss, da nun die Aufstellungsarbeiten in unterschiedlichen Kontexten stattfindet – die Idee der Skulpturarbeit wird in diesem Rahmen weiterver- folgt.
Wolfgang Polt und Markus Rimser bauen 2004 die konkrete Arbeit mit dem Systembrett weiter aus und entwickeln die Idee, mehrere Bretter im Rahmen ihrer Beratungsarbeit einzusetzen und damit die möglichen Sys- temfelder zu erweitern. Das Systembrett wird in unterschiedlichen Bera- tungskontexten eingesetzt: in der Therapie, als Methode in der Super- vision und Lebensberatung, in der Mediation, im Coaching und in der Or- ganisationsberatung. Jüngste Erfahrungen zeigen, dass das Systembrett im Coachinggruppen-Kontext als probate Methode die gesamte Gruppe bewegt.
Die Arbeit auf dem Brett setzt Haltungen und Einstellungen voraus, die in systemisch-konstruktivistischen Theorien verankert sind, die die Voraus- setzung bilden, mit dem Brett zu arbeiten.